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Schimmel durch fehlerhafte Sockelabdichtung

Situation:

In einer Wohnung im Erdgeschoss waren im Sockelbereich Schimmelpilzbildungen und Ränderbildungen an den Außenwänden aufgetreten. Da die Ursache dieser Erscheinungen nicht bekannt war, wurde ich durch den Wohnungsbesitzer mit der Untersuchung der Wohnung und Ausarbeitung einer Stellungnahme beauftragt.

Schimmelerscheinungen im Sockelbereich der Leibung der Terrassentür.
Schimmelerscheinungen im Sockelbereich der Leibung der Terrassentür.

Im Zuge meiner Untersuchungen der Sockelanschlüsse der Außenwände stellte ich fest, dass die Abdichtungsanschlüsse an den Wandsockel Mängel aufwiesen. Insbesondere lagen folgende Mängel an der Abdichtung vor:

  • Der streifenförmige Bereich zwischen der Oberkante der Blechverwahrung und der Unterkante des Außenputzes war nicht abgedichtet. Hier lag das Außenwandmauerwerk ungeschützt frei, so dass dort Niederschlagswasser in die Wandkonstruktion eindringen konnte.
  • An den Leibungsanschlüssen der Terrassentür war die Abdichtungsaufkantung nicht mechanisch befestigt worden, so dass sich die Abdichtung abwölbte und durch Niederschlagswasser hinterlaufen werden konnte. 
  • Außerdem war die Abdichtung an den Leibungen der Terrassentür nicht ausreichend weit hochgeführt worden. Die Mindesthochführung von 15 cm über die Oberkante des Terrassenbelags wurde nicht erreicht.
  • An den Leibungsanschlüssen der Terrassentür war die Abdichtung auch nicht an den Türrahmen angeschlossen, so dass dort nach innen Wasser eindringen konnte.

Zusammenfassend zeigte sich, dass die Abdichtung des Sockelbereichs der Außenwände nicht nach den Fachregeln der Abdichtungstechnik hergestellt worden war und dort Mängel aufwies. Dies führte dazu, dass am Außenwandsockel und insbesondere auch an den Anschlüssen zum Terrassentürelement Wasser in die Wandkonstruktion eindringen und zu Feuchtigkeitsschäden führen konnte.

 

An der Leibung war die Abdichtung nicht ausreichend weit hochgeführt worden.
An der Leibung war die Abdichtung nicht ausreichend weit hochgeführt worden.
Zwischen Oberkante Abdichtung und Unterkante Außenputz war eine Lücke.
Zwischen Oberkante Abdichtung und Unterkante Außenputz war eine Lücke vorhanden.
Der Sockelbereich oberhalb des Lichtschachtes war nicht abgedichtet. Hier war das Mauerwerk sichtbar.
Der Sockelbereich oberhalb des Lichtschachtes war nicht abgedichtet. Hier war das Mauerwerk sichtbar.
Der Sockelbereich oberhalb des Lichtschachtes war nicht abgedichtet. Hier war das Mauerwerk sichtbar.
Der Sockelbereich oberhalb des Lichtschachtes war nicht abgedichtet. Hier war das Mauerwerk sichtbar.

Sanierungskonzept

Alle Maßnahmen zur Schimmelbeseitigung müssen gemäß dem

"Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden („Schimmelleitfaden“)"

des Umweltbundesamtes durchgeführt werden. Die Maßnahmen müssen im Einzelnen geplant und von Fachfirmen ausgeführt werden. 

Schimmelbeseitigung

Zur Beseitigung der Schimmelpilzbildungen in der Wohnung sind folgende Maßnahmen erforderlich:

  1. Entfernung der Tapeten in den von den Schimmelpilzbildungen betroffenen Bereichen der Wände. Sofern nach der Entfernung der Tapete festgestellt wird, dass die Schimmelpilzbildungen auch in den Innenputz hineingewachsen sind, dann ist auch eine lokale Entfernung des Innenputzes notwendig. Fachgerechtes Entsorgen des entstehenden Mülls.
  2. Behandlung der Bereiche nach Position a) mit einem schimmelpilzabtötenden Mittel.
  3. Anbringen eines neuen Innenputzes und einer neuen Tapete in den Bereichen nach Position a).
  4. Anbringen eines neuen Anstriches an den Bereichen nach Position a). Zur Vermeidung von sichtbaren Farbunterschieden ist es erforderlich, jeweils zusammenhängende Wandbereiche komplett neu zu streichen.

Abdichtung am Außenwandsockel

Zur Verhinderung von Wassereintritten über den Sockelanschluss der Außenwand der betroffenen Wohnung muss die Sockelabdichtung der Außenwand nachgebessert werden. Hierzu sind folgende prinzipielle Maßnahmen notwendig:

  • Freilegen des Abdichtungsanschlusses an den Außenwandsockel.
  • Herstellung einer neuen Abdichtung im Sockelbereich, welche an die bestehende Abdichtung des Untergeschosses anschließt und mindestens bis 15 cm über die Oberkante des Geländes hochgeführt wird. Die Oberkante der Abdichtung muss mit einer mechanischen Befestigung gesichert werden. Weiterhin muss die Abdichtung fachgerecht und dicht an das Terrassentürelement angeschlossen werden. Die Abdichtung muss alle freiliegenden Wandbereiche vollständig abdecken.
  • Anbringen einer Entwässerungsrinne vor dem Terrassentürelement, welche das dort anfallende Regenwasser schnell und dauerhaft sicher abführt.
  • Wiederanbringen einer Wärmedämmung im Bereich der Deckenstirnseite.
  • Sicherung der Sockelabdichtung sowie der Wärmedämmung im Sockelbereich mit einer Blechverwahrung.

 

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