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Silberfischchen im Haus

Was sind Silberfischchen eigentlich?

Auch wenn im Name der Begriff Fisch auftaucht, haben Silberfischchen doch nichts mit einem Fisch zu tun. Der lateinische Begriff heißt „Lepisma saccharina“.

Sie gehören zur Ordnung der „Fischchen“, wobei hier flügellose Insekten mit einem langgestreckten Körper gemeint sind, welche in der Regel relativ flach sind.

 

Wie man an dem Bild sieht, haben Silberfischchen am vorderen Ende zwei Fühler und am hinteren Ende drei. Hiermit orientieren sie sich in der Dunkelheit.

 

LepismaSaccharina

Silberfischchen lieben es dunkel und feucht

Silberfischchen lieben es, wenn es feucht ist. Deshalb sind sie auch ein Indikator, dass eine hohe Feuchtigkeit im Haus vorliegt. Insbesondere im Badezimmer oder in der Küche, also dort, wo sowieso viel Feuchtigkeit entsteht, treten sie bevorzugt auf. Sie mögen ein Raumklima mit

  • 80 bis 90 % relativer Luftfeuchte und
  • 20 °C bis 30 °C.

Das sind Bedingungen, die auch in Wohnungen, insbesondere in Feuchträumen, vorkommen können.

Sie lieben es dunkel, das heißt, bei normaler Nutzung einer Küche oder eines Badezimmers sind sie üblicherweise nicht zu sehen. Macht man jedoch bei Dunkelheit im Badezimmer das Licht an, so kann man sie oft auf dem Boden herumhuschen sehen. Sobald es hell wird, versuchen sie sich in Ritzen, Spalten, Öffnungen, hinter losen Tapeten, hinter Scheuerleisten oder sonstigen dunklen Stellen zu verstecken.

Manchmal sind sie auch in feuchten Kellerräumen oder in Waschräumen zu finden, wenn es dort nicht zu kühl ist.

Tagsüber halten sie sich auch oft unter Kühlschränken oder sonstigen dunklen Stellen auf.

Nahrungsgrundlagen

Als Nahrung mögen Silberfischchen vor allem stärkehaltige Produkte, insbesondere Zucker, woraus sich auch ihr lateinischer Name ableitet. Ihnen reichen bereits

  • Haare,
  • Hautschuppen,
  • Tapetenkleister,
  • Kunstfasern,
  • Bucheinbände,
  • Fotos.
Aber auch von
  • Haustaubmilben oder sogar von
  • Schimmelpilzen

können sie sich ernähren. In diesem Fall sind sie sogar nützlich, wobei es aber besser ist, Schimmel durch angepasste Nutzung oder Beseitigung von baulichen Ursachen zu bekämpfen, anstatt dies den Silberfischchen zu überlassen.

Wenn es für sie nichts zu futtern gibt, dann können sie trotzdem mehrere Wochen, im Extremfall sogar mehrere Monate überdauern. 

Können sie Krankheiten übertragen?

Hier kann Entwarnung gegeben werden. Silberfischchen übertragen weder Bakterien, Viren oder sonstige Krankheiten und sondern auch keine Gifte ab.

Aus hygienischer Sicht ist deshalb keine Bekämpfung erforderlich.

Erfahrungsgemäß finden Menschen die Silberfischchen aber eklig, obwohl sie ungefährlich sind. Man sollte deshalb das Auftreten von Silberfischchen als Anzeichen für eine hohe Luftfeuchte in der Wohnung oder zumindest in einzelnen Räumen sehen und das eigene Verhalten überdenken.

Wie können sie beseitigt werden?

Zuerst sollte man überlegen, ob man durch die Nutzung der Räume dafür sorgt, dass die Feuchtigkeit oder die relative Luftfeuchte reduziert wird. Das mögen die Silberfischchen nämlich nicht. Wenn es trocken ist, dann verschwinden sie von alleine. Gleichzeitig wird dadurch aber auch dem Schimmel die Wachstumsgrundlage entzogen. Es ist also eine sogenannte „Win-Win-Situation“. Das Reduzieren der Luftfeuchte durch regelmäßiges Lüften ist also die einfachste Maßnahme.

 

Weitere Maßnahmen sind Änderungen der Nutzung oder des Verhaltens wie beispielsweise:

  • Regelmäßiges Reinigen der Fußbodenflächen, Badewannen, Waschbecken und Toiletten, um den Silberfischchen die Nahrungsgrundlage zu entziehen.
  • Verschließen von Ritzen, Öffnungen und Spalten, damit sich die Silberfischchen nicht verstecken können.
  • Dichtes Verschließen von Zuckerdosen und sonstigen Lebensmittelbehältern.
  • Regelmäßiges Lüften der Waschküche.
  • Regelmäßiges Lüften des Kellers, wobei hier beachtet werden muss, dass man im Sommer bei schwülwarmen Wetterlagen durch Lüften den Keller eher befeuchtet als entfeuchtet. In diesem Fall sollte nur in der Nacht, wenn es kühler ist, gelüftet werden und tagsüber sollten die Kellerfenster geschlossen gehalten werden.

Wenn diese Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, dann sollte untersucht werden, ob eine bauliche Quelle der Feuchtigkeit vorliegt. Beispielsweise können Abdichtungen beschädigt sein, oder Undichtigkeiten an Leitungen von Kaltwasser, Warmwasser, Abwasser oder der Heizung vorliegen. Hier muss aber ein Fachmann hinzugezogen werden.

 

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