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Schimmel im Keller

Feuchteschäden zeigen Wassereintritte an

Bei der Untersuchung eins Gebäudes aus den 1930er Jahren zeigte sich, dass in dem Kellerraum des Gebäudes umfangreiche Feuchtigkeitserscheinungen an den Außenwänden vorlagen. Insbesondere waren folgenden Schäden aufgetreten:

  • Dunkle Verfärbungen im Wandsockelbereich im Übergang zum Fußboden.
  • An den Wänden waren weiße Ausblühungen aus Salzen aufgetreten.
  • Der Fugenmörtel des Mauerwerks war in seiner Struktur auf einer Tiefe von mehreren Zentimetern zerstört.
  • An der Wandkonstruktion und am Innenputz lagen Absandungen vor.
  • Am Innenputz lagen Hohlstellen, Strukturzerstörungen und Abplatzungen vor.

Die Befunde zeigten aufgrund ihres typischen Erscheinungsbildes, dass sie durch von außen her eintretende Feuchtigkeit verursacht worden waren.

 

Die Außenwand des Kellers wies großflächige Feuchteschäden auf.
Die Außenwand des Kellers wies großflächige Feuchteschäden auf.
Feuchteschäden an der Außenwand eines Kellers.
Feuchteschäden an der Außenwand eines Kellers.

Untersuchung der Feuchteschäden

Da keine Angaben zur Höhe des am Gebäude vorliegenden Grundwasserstands vorhanden sind, kann nicht beurteilt werden, ob die Erscheinungen durch drückendes Wasser hervorgerufen wurden. Ein Bodengutachten oder sonstige Angaben zu möglichen Wasserständen lagen nicht vor.

Bei erdberührten Wänden können folgende Arten der Wassereinwirkung vorliegen:

  • Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser.
  • Aufstauendes Sickerwasser.
  • Drückendes Wasser von außen (Grundwasser). 

Aus der Erfahrung zeigt sich jedoch, dass bei Gebäuden, die im Grundwasser stehen und bei denen keine ausreichende Abdichtung vorliegt, Wasser in flüssiger Form und in größeren Mengen, zum Beispiel an Rissen, Fugen oder sonstigen Schwachstellen der Konstruktion, nach innen eindringen kann. Üblicherweise treten dann in Abhängigkeit von der Art und der Größe der Undichtigkeiten größere Pfützenbildungen bis hin zu Überflutungen der Innenräume auf. Solche Erscheinungen lagen jedoch während des Ortstermins bei dem untersuchten Kellerraum nicht vor. Aus diesem Grunde gehe ich davon aus, dass das Gebäude beim Ortstermin nicht von Grundwasser beaufschlagt war. Da die Höhe der Grundwasserstände jedoch Schwankungen unterworfen sind, kann nicht ausgeschlossen werden, dass zu bestimmten Zeiten der Lastfall drückendes Wasser an den Außenwänden und der Bodenplatte des Kellers vorliegt.

Die von mir durchgeführten Feuchtigkeitsmessungen mit Hilfe eines Messgeräts nach dem Hochfrequenz-Messprinzip ergaben im Kellerraum einen maximalen Wert an der Außenwand von 102 Digits. Der niedrigste Messwert lag bei 40 Digits. Hierbei handelte es sich nicht um absolute, sondern um relative Messwerte. Das heißt, aus den Messwerten kann nicht direkt auf den absoluten Wassergehalt in Massen-% geschlossen werden.

Messwerte oberhalb von etwa 70 Digits bis 80 Digits sind entsprechend der Vergleichstabelle des Messgeräteherstellers als feucht zu bezeichnen. Bei Messwerten um 100 Digits ist in jedem Fall mit Wasser in flüssiger Form im Baustoff zu rechnen. Hieraus ergeben sich folgende Schlussfolgerungen:

 

 

 

Beurteilung der Situation

Die Außenwand wies im unteren Bereich bis etwa auf eine Höhe von 0,5 m Feuchtigkeitsmesswerte um 100 Digits auf. In diesem Wandbereich lag flüssiges Wasser im Wandbaustoff vor. Dieses Wasser kann nur von außen in den Wandbaustoff eingedrungen sein. Somit zeigt diese Messung, dass die Abdichtung der Außenwände entweder nicht vorhanden oder nicht mehr funktionsfähig ist.

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