
Wohnungen sind der Rückzugsort
Aufgrund des aktuell grassierenden Corona Virus mussten viele Familien sich in die eigenen Wände zurückziehen und ein Großteil der Büroangestellten betreiben Home-Office daheim.

Aber mehr Menschen in geschlossenen Räumen und eine längere Aufenthaltsdauer führen auch dazu, dass in den Wohnungen mehr Feuchtigkeit durch die Nutzung produziert wird, so dass das Risiko für die Entstehung von Schimmelpilzen erheblich ansteigt.

Lüftung ist notwendig
Zusätzlich werden unsere Wohnungen und Häuser auch immer dichter gebaut, wodurch zwar der Energieverbrauch reduziert wird, aber gleichzeitig auch der sogenannte Infiltrationsluftwechsel kleiner wird. Dies bedeutet, dass zur Aufrechterhaltung einer ausreichenden Lüftung auch mehr gelüftet werden muss.

Auch Schadstoffe und CO2 müssen abgeführt werden
Nicht nur die Feuchtigkeitsabfuhr ist notwendig, auch die Abfuhr von Schadstoffen, Geruchsstoffen und CO2 muss erreicht werden.
Für CO2 gelten folgende Richtwerte in ppm (parts per million):
- Außenluft: 400 ppm
- Maximalwert nach Pettenkoffer: 1.000 ppm
- Müdigkeit: 1.500 ppm
- Kopfschmerzen: 2.000 ppm
- Husten: 20.000 ppm
- Bewusstlosigkeit: 250.000 ppm
Verbrennungsluft kann erforderlich sein
Zusätzlich muss auch die Zuführung von Verbrennungsluft, zum Beispiel nach der Feueranlagenverordnung der Bundesländer, in Wohnungen mit Feuerungsanlagen sichergestellt werden.

Grundregel der Lüftung
Als Grundregel gilt:
Feuchtigkeit und Schadstoffe müssen möglichst unmittelbar am Entstehungsort und weitestgehend während oder unmittelbar nach ihrer Entstehung durch Lüften entfernt werden.
Gekippte Fenster vermeiden
Weiter muss beachtet werden, dass eine Lüftung über gekippte Fenster meist nicht ausreichend ist und außerdem wegen des großen dauerhaften Energieverlusts nicht zur kontinuierlichen Lüftung geeignet ist.
Ausnahme hierbei ist jedoch die Lüftung eines Schlafzimmers in der Nacht.

Thermostatventile der Heizung beim Lüften nicht abdrehen
Der Rat, während der Lüftung die Thermostatventile der Heizung abzudrehen, sollte nicht befolgt werden. Da kalte Außenluft wenig Feuchtigkeit aufnehmen kann, muss sie möglichst schnell aufgewärmt werden. Diese dann im Vergleich zur Innenluft sehr trockene hereingelüftete Luft kann viel Feuchtigkeit aufnehmen. Hierzu ist es wichtig, die Luft beim Hereinlüften sehr schnell aufzuwärmen.

Mindestens zweimalige Stoßlüftung
In der Regel ist im Winter eine zweimalige Stoßlüftung für etwa 5 Minuten ausreichend. Sofern aber die Umfassungsflächen sehr viel Feuchtigkeit zwischengespeichert haben, muss durch zusätzliche „Zwischenlüftungen“ dafür gesorgt werden, dass diese im Raum gespeicherte Feuchtigkeit an die trockene Luft abgegeben und nach außen abgeführt werden kann. Hierfür kann es notwendig werden, in kritischen Zeiten mehr als zweimal zu lüften.
Lüftung mit Thermohygrometer überprüfen
Zur Überprüfung der eigenen Lüftungsgewohnheiten kann ein Thermohygrometer hilfreich sein. Mit einem solchen Messgerät kann die relative Luftfeuchte gemessen und dann bedarfsgerecht gelüftet werden. Als Mittelwert sollte hierbei eine relative Luftfeuchte von 50 % nicht langfristig überschritten werden.
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